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Wie Dopamin den Schlaf reguliert

Bestimmte Gen-Variante des Dopamin-Transporters führt zu höherem Schlafbedürfnis - Interessante Reaktion auf Koffein



Ein Gen, das die Signalübertragung von Dopamin im Gehirn beeinflusst, spielt eine wichtige Rolle bei der Schlaf-Wach-Regulation. Außerdem steuert es die Wirkung von Kaffee auf den Schlaf, haben Forscher der Universität Zürich entdeckt. Die Hirnstromaktivität im Tiefschlaf sowie die Folgen von Schlafentzug sind von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Nun habe sich gezeigt, dass diese interindividuellen Abweichungen bei der Schlafregulation durch eine Variante beim Gen des Dopamin-Transporters (DAT) mitgeprägt werden, erläutert Studienleiter Hans-Peter Landolt die im „Journal of Neuroscience“ publizierten Ergebnisse. Das DAT-Protein bindet das Dopamin und beendet damit in bestimmten, für die Schlaf-Wach-Regulation wichtigen Regionen des Gehirns die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen durch diesen Botenstoff. Durch die untersuchte Ausprägung des Gens, das die Bildung des DAT-Proteins kodiert, entstehen auf der Oberfläche der Nervenzellen weniger DAT-Proteine, wodurch die Signalübertragung über das Dopamin sehr effizient verläuft. Probanden mit dieser Gen-Variante weisen den Angaben zufolge nach einer Nacht ohne Schlaf ein höheres Schlafbedürfnis auf und schlafen in der Erholungsnacht tiefer als Probanden, die mehr DAT-Proteine ausbilden. Außerdem reagieren sie auch stärker auf Stimulanzien wie Kaffee. Der Konsum einer geringen Menge Koffein führt zu einem weniger tiefen Schlaf. „Dopamin ist maßgeblich an der homöostatischen Regulation des Schlafs und ebenfalls an der Störung der Schlaftiefe durch Koffein beteiligt“, so Landolt. Diese Erkenntnisse könnten laut dem Forscher möglicherweise Grundlagen für neuartige Therapien liefern.

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